Am Luzerner Flohmarkt 2010 habe ich (melaniesands at gmx.net) ein Fotoalbum gekauft, mit 165 sehr verblasste und vergilbte Schnappschüsse. Der einzige Hinweis auf Datum oder Personen sind zwei halbe Postkarten aus Cham, datiert 28 März 1903, an die Basler Uni Studentenvereinigung "Rauracia", und die "Geltenzunft" geschickt. Erwähnt wird der Name "Hüsler".
Nach vielen Recherchen im Internet fand ich den Namen "Gottfried Hüsler" geboren 1876, aus Steinhausen ZG, wohnhaft in Benken SG, der in Einsiedeln 1897 studierte, und am 23. März 1903 am Semesterabschluss seinen Ärzte-Diplom in Basel erhielt. Als Militärarzt wurde Gottfried Hüsler 1904 ernannt, und 1909 befördert zum Oberlieutenant-Arzt bei der Ambulanz 33.
Die Bestätigung fand ich in einem Foto - hinten an der Wand einer Apotheker oder Arztpraxis hing etwas, was ich für ein Kalender hielt, vom "Sanitätsdepartement". Als ich es stark vergrösserte, konnte ich den Text erkennen - ein Zertifikat vom "Sanitätsdepartement des Kantons Thurgau für Dr. Gottfr. Hüsler"! Endlich, nach 5 Jahren, den Beweis! Hier also auf 10 Seiten sind die Fotos dieser liebenswürdigen Leute, die eine Schweiz zeigen, die es so nicht mehr gibt.
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Links Dr. Gottfried Hüsler, ca. 1905, aus dem Foto-Album.
Rechts Dr. Gottfried Hüsler, 1876 - 1957, zuletzt tätig in Emmenbrücke bei Luzern. Verfasser von : "Zur Lehre von den Harnblasengschwülsten im Kindesalter", 40 Seiten. Komponist verschiedener Werke. z. B. "Anneli's Gwisse" (erhältlich bei Musik Hug) und "Variationen mit Fuge über ein eigenes Thema für Sonja H." ca. 1933, (für seine Tochter Sonja) aufgeführt am "Luzerner Orgelsommer im Hof", 2003. |
Frieda Hüsler Zürcher, 4.8.1884 - 1966
Als Dr. Gottfried Hüsler, unter Mithilfe seines Militär-Kameraden Dr. Eugen Guhl (geboren 1878) nach Steckborn zog, heiratete er 1905 Frieda Zürcher.
Am 2. September 1905 kaufte er an der Seestrasse 142, Steckborn ein Haus vom einem "Viktor Yosty".
Am 22.7.1907 wurde Tochter Frida Maria Magdalena Kupper-Hüsler geboren. Sie heiratete Max Josef Kupper am 4.6.1932.
1915 war Dr. Hüsler schon in Emmenbrücke, an der Centralstrasse 7, und den Verkauf des Hauses in Steckborn am 6.7.1915 an Friedensrichter Jean Labhart wurde durch Frieda Hüsler-Zürcher abgewickelt.
1919 wurde die zweite Tochter, Sonja Hertig-Hüsler geboren.
Sonja Hertig Hüsler, 27.5.1919 - 18.7.2009
Mit 14 flog sie zum ersten Mal in einem Flugzeug. Mit 38 war sie die allererste Gletscherpilotin in Europa.
Mit 25, am 18.10.1944, heiratet die gelernte Lehrerin Werner Hertig, und arbeitet 11 Stunden täglich mit in der gemeinsamen Fabrik für medizinische Spritzen (die sie auch patentierte!) im Jura. 1965 verkaufen sie die Fabrik und lassen sich scheiden.
Nicht nur Pilotin, sondern auch passionierte Bergsteigerin - mehr als 40 Viertausender Berge hatte sie bestiegen,
zum ersten Mal mit 22 Jahren - und Reisende: bis ins Jahr 2000 reiste sie in die USA, nach Argentinien, Singapore,
Mexico, Canada, Chile, Peru, Norway, South Africa, New Zealand, Katar und fünf Mal in die Antarktis.
Nebenbei gründete sie fünf Sektionen des Zonta Netwerkes - eine Vereinigung für berufstätige Frauen.
Mit 14 flog sie zum ersten Mal in einem Flugzeug. Mit 38 war sie die allererste Gletscherpilotin in Europa.
Mit 25, am 18.10.1944, heiratet die gelernte Lehrerin Werner Hertig, und arbeitet 11 Stunden täglich mit in der gemeinsamen Fabrik für medizinische Spritzen (die sie auch patentierte!) im Jura. 1965 verkaufen sie die Fabrik und lassen sich scheiden.
Nicht nur Pilotin, sondern auch passionierte Bergsteigerin - mehr als 40 Viertausender Berge hatte sie bestiegen,
zum ersten Mal mit 22 Jahren - und Reisende: bis ins Jahr 2000 reiste sie in die USA, nach Argentinien, Singapore,
Mexico, Canada, Chile, Peru, Norway, South Africa, New Zealand, Katar und fünf Mal in die Antarktis.
Nebenbei gründete sie fünf Sektionen des Zonta Netwerkes - eine Vereinigung für berufstätige Frauen.
